Ein stolzer Hahn ist ein prächtiges Tier und völlig unverzichtbar – wenn man Hendln züchten will und eigene Küken ausbrüten will. Er ist eine Zierde in jedem Garten oder Hühnerhof und ist gerade in größeren Herden für das soziale Zusammenleben und den Hormonhaushalt unseres Federviehs wichtig. Zur Produktion von köstlichen Frühstückseiern brauchen wir den Gockel aber nicht. Wer also Bedenken hat, dass ein Hahn die Nachbarschaft mit seinem Gekrähe in aller Herrgottsfrüh erzürnen und gegen sich aufbringen könnte, der sei beruhigt. Eine kleine Hendlschar im Garten fühlt sich auch ohne Herrn und Gebieter durchaus wohl.
Ganz nutzlos ist so ein Kerl aber auch nicht. Er führt seine Hühnerschar, zeigt ihnen wo es was zu fressen gibt – ja, er überlässt ihnen sogar die besten Bissen – wacht über seine Mädels und warnt sie vor Gefahren, wie einem über den Köpfen kreisenden Habicht. Dann huschen alle unter den nächsten Busch und gehen in Deckung. Ein „Hahndidl“, wie das im Waldviertel heißt, kann auch durchaus wehrhaft sein und seine Damen erfolgreich verteidigen. Unseren Einsteigern mit wenigen Tieren empfehlen wir, vor allem wenn sie im verbauten Gebiet leben, auf die Krone der Schöpfung im Hendlreich vorerst zu verzichten. Auf Anzahl und Größe der Eier hat das gar keine Auswirkungen.